Insolvenzverfahren gegen Anfi Sales & Resorts eröffnet
 
Das Handelsgericht Nr. 1 der Hauptstadt von Gran Canaria hat am 20. September 2021 der Erklärung der notwendigen Insolvenz der Tourismusunternehmen Anfi Sales SL und Anfi Resorts zugestimmt. Gegen diese Vereinbarung kann beim Landesgericht Berufung eingelegt werden, die jedoch nicht aufschiebend ist. Der Magistrat schließt sich dem Gutachten an, wonach sich die Schulden im Jahr 2020 auf 56,6 Millionen € beliefen, ohne Spielraum für neue Kredite oder für Refinanzierungen. Davon sind 30 Millionen € der Lopesan Tochter Isla Marina und 26,6 Millionen € Klägern von illegalen Verträgen geschuldet.

Im Rahmen des Insolvenzverfahrens werden die beiden Unternehmen unter Verwaltung gestellt mit dem Ziel, die Gläubiger zu befriedigen. Mit Liquidation hat das in dieser Phase nichts zu tun. Das Vermögen von Anfi Sales und Anfi Resorts beinhaltet die Timeshare Ferienanlagen "Anfi del Mar" und "Anfi Tauro", Gewerbegebiete, zwei Golfplätze (18-Loch-Meisterschafts- und ein 3-Par-Golfplatz) und Grundstücke mit einer Fläche von ca. 405.000 m2 touristischer und kommerzieller Verwendung. Siehe dazu das folgende Bild aus einem Konzernbericht der Lopesan LS Invest AG (Deutschland):
 
Anfi assets

Das spanische Insolvenzgesetz folgt dem Grundsatz, dass dem öffentlichen und dem Gläubigerinteresse am besten gedient wird, wenn das Unternehmen saniert bzw. refinanziert, seine Aktivitäten fortsetzt und mit den Gläubigern eine Einigung erzielt wird. Eine solche Einigung in Form eines Insolvenzvergleichs oder einer Refinanzierungsabrede kann bereits vor der Eröffnung des Insolvenzverfahrens geschlossen werden und soll im Falle des bereits eingeleiteten Verfahren der Vermeidung der Liquidation dienen. Ist dies nicht möglich, besteht das gesetzgeberische Ziel in der umgehenden Einleitung der Liquidation des Schuldners und Verwertung der Vermögenswerte.

Wir sollten uns keine Sorgen machen, denn das oberste Ziel des Insolvenzverwalters ist Anfi zu erhalten. Das kann bei Liquidation der beiden Unternehmen auch der Verkauf an einen anderen Betreiber wie Lopesan sein (Lopesan hat schon über LS Invest AG 50 % von Anfi).

Der Treuhändler, mit den Appartements als Pfand, sichert vertraglich die Wohnrechte der Wohnrechtinhaber (Mitglieder) gegenüber dem Eigentümer Anfi Sales & Co. Man kann davon ausgehen, dass der Insolvenzverwalter auf die von Anfi geschossenen Verträge einschließlich Treuhandvertrag Rücksicht nimmt. Die fünf von Anfi Resorts betriebenen Clubs Beach, Puerto, Monte, Gran und Emerald sind damit nicht betroffen und man kann dort weiterhin seine Wohnrechte nutzen.
 
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